So ein Museumsbesuch, der kann ja bei dem Wetter ziemlich interessant sein. Meistens finden das aber die Kinder öde, jetzt in den Sommerferien. Aber wenn ein Museumsbesuch spannend sein soll, dann können schon kleinste Digitale Anwendungen Lust aufs entdecken. Das hat auch das Grenzmuseum Schifflersgrund für sich entdeckt. Unter dem Motto "Geschichte digital erlebbar zu machen". Dafür sind in den letzten zwei Jahren viele neue digitale Bildungsformate entwickelt worden, die jetzt mit dem Digamus-Award ausgezeichnet wurden. Diese Projekte gehören nun offiziell zu den besten digitalen Museumsprojekten in Deutschland.

Anne Vaupel-Meier vom Grenzmuseum erzählt, dass die Konkurrenz stark war, umso überraschender war es, dass beide Projekte in ihren Kategorien gewonnen haben. In der Kategorie „hybrides Angebot“ wurde „Spurensuche am Wegesrand“ prämiert. Diese digitale Spurensuche richtet sich an Kinder und Familien und nutzt QR-Codes entlang des neuen Top-Grenzwanderwegs Schifflersgrund, um in eine 360°-Landschaft zu führen. Dort können Nutzer den einstigen Grenzverlauf sehen, kindgerechte Grenzgeschichten hören oder Suchaufträge lösen. Lars Mischak von Dataport lobte das Projekt, da es junge Menschen dazu bringt, aktiv zu werden.

In der Kategorie „Website oder Online Ausstellung“ wurde die „Grenzgeschichten“-Lernlandschaft ausgezeichnet. Diese interaktive 360°-Tour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zeigt über 100 historische Quellen und lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise ein. Medhavi Gandhi von „The Heritage Lab“ betonte in ihrer Laudatio die fesselnde Natur des Projekts.

Der Digamus-Award wird seit 2020 verliehen und würdigt digitale Projekte, die Inklusion, Diversität, Partizipation oder Nachhaltigkeit fördern. In diesem Jahr bewarben sich 111 Einrichtungen um den Preis.

Anne Vaupel-Meier betont, dass die digitalen Angebote den Besuch vor Ort nicht ersetzen sollen. Sie sollen insbesondere jüngere Menschen im digitalen Raum abholen und zeigen, dass Geschichte Spaß machen kann. Vor Ort können die online entdeckten Geschichten durch Führungen und Workshops vertieft werden. Interessierte können die „Spurensuche am Wegesrand“ direkt am Grenzmuseum ausprobieren oder die 360°-Tour online starten.

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Update vom Tag | 01.07.2024 | 18:40 Uhr 

Juli 01, 2024 — Ramon Marschall